Unsere Geschichte

1875-1888

Die Feuerwehr Rechberghausen wurde 1875 gegründet. Bereits vor diesem Jahr existierten Löschmannschaften, da die Gemeinde schon 1752 zur Anschaffung von Feuerlöschgeräten verpflichtet wurde.
Leider wurden frühere Dokumente 1856 beim Rathausbrand vernichtet.
Anfangs war die Ausrüstung für 20 Mann vorgesehen, wurde aber bald aufgestockt, da über 200 Personen dienstverpflichtet waren. Die Feuerwehr leistete schon früh auch Nachbarschaftshilfe, z. B. in Börtlingen, Birenbach, Oberwälden, Wangen und Göppingen.

1888 umfasste sie die Ortsteile Rechberghausen, Oberhausen (mit eigener Löschabteilung) und den Schlosshof. 1876 verfügte sie über zwei vierrädrige Spritzen, 220 Druckschläuche und 40 ausgebildete Männer – 20 davon als „Steiger“, dem heutigen Angriffstrupp.

1905-1935

Anfang des 20. Jahrhunderts trugen Feuerwehrleute keine einheitliche Uniform – nur der Kommandant, sein Stellvertreter und zwei Zugführer erhielten spezielle Kleidung.

1905 trat die Feuerwehr dem Bezirksfeuerwehrverband bei.
1908 richtete Rechberghausen den Bezirksfeuerwehrtag aus, inklusive gemeinsamer Übung mit Nachbargemeinden.
Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Mannschaft 1919 neu aufgestellt werden.
1925 wurde das 50-jährige Jubiläum wieder mit einem Bezirksfeuerwehrtag gefeiert.

1926 gründete sich die Feuerwehrkapelle mit 14 Mitgliedern. 1931 bewies die Wehr bei einer Großübung mit mehreren Städten ihr hohes Leistungsniveau.
In der Zeit des Dritten Reichs kam es zu umfassenden Umstrukturierungen – unter anderem wurden die bis heute gültigen Dienstgrade eingeführt.

1938-1948

Während der NS-Zeit wurde auch die Feuerwehr politisch vereinnahmt – Feuerwehrmänner wurden etwa zur Hilfspolizei verpflichtet.
1938 erhielt die Wehr neue Ausrüstung, darunter eine Tragkraftspritze (TS 8) und zusätzliche Schläuche.
Mit Kriegsbeginn 1939 änderte sich die Zusammensetzung der Mannschaft drastisch: Viele eingezogene Feuerwehrleute wurden durch Hitlerjugendliche und Veteranen ersetzt – insgesamt 59 Personen.

Beim Bombenangriff auf Göppingen 1945 sowie beim Einmarsch der US-Truppen half die Wehr, größere Zerstörungen in Rechberghausen zu verhindern. Besonders beim Brand am Oberen Tor war sie drei Tag am Stück im Einsatz.

Bis Kriegsende hatte die Feuerwehr 16 gefallene oder vermisste Mitglieder zu beklagen. 1946 musste sie daher mit 21 Männern neu aufgebaut werden, von denen die Hälfte noch ausgebildet werden musste.
Trotz der schweren Zeit bestand die Feuerwehr 1948 bereits wieder aus 51 aktiven Kameraden, die den Brandschutz im Ort sicherten.

1954-1970

1954 wurde das 75-jährige Jubiläum mit dem 5. Kreisfeuerwehrtag nachgefeiert. Zu dem 61 Feuerwehren und über 3400 Feuerwehrmänner kamen.
Der Erlös diente als Grundstock für ein neues Löschfahrzeug (KLF6), das 1955 in Dienst gestellt wurde.
Der damalige Opel Blitz ist bis heute erhalten und wird zu besonderen Anlässen genutzt.

1956 trat ein neues Feuerwehrgesetz in Kraft, das die bisherige Feuerlöschordnung ablöste und die Freiwillige Feuerwehr offiziell festschrieb.
Da das alte Feuerwehrmagazin baufällig war, wurde es 1966 renoviert und neu eingeweiht.
In den Jahren 1969 und 1970 wurden fünf Gruppen der Feuerwehr Rechberghausen für ihre Leistungen mit bronzenen und silbernen Leistungsabzeichen ausgezeichnet.

1970-1982

1970 erhielt die Wehr im Rahmen der 725-Jahr-Feier der Gemeinde ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8 mit Tragkraftspritze.
Dies war eine wichtige Entlastung angesichts des wachsenden Verkehrs, der Industrie und Bevölkerung.
Das alte KLF6 wurde zu einem Fahrzeug für Öl- und Autobrandbekämpfung umgerüstet.

Seit 1971 finden jährlich groß angelegte Schurwaldübungen mit benachbarten Feuerwehren statt, um Zusammenarbeit und Kameradschaft zu fördern.
1977 wurde im Zuge der Einführung der Notrufnummer 112 das Funkmeldesystem eingeführt.
Die Wehr zählte nun 62 Mann. Die gestiegenen Anforderungen führten zu intensiveren Ausbildungen an der Landesfeuerwehrschule Bruchsal.

Zum 100-jährigen Jubiläum 1975 wurde ein großes Fest mit Festumzug, Wettkämpfen und einer Übung an der Grundschule organisiert.
1977 begann außerdem die Eingliederung der Löschgruppe Oberhausen.
Ein Jahr später folgte die Einführung der stillen Alarmierung per Funkmeldeempfänger, um Kameraden besser zu erreichen – besonders an Werktagen.

1982 wurde das alte KLF6 durch ein modernes Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 ersetzt. Wegen der Größe des Fahrzeugs musste das Gerätehaus umgebaut werden.

1984-1998

1984 fand erneut der Kreisfeuerwehrtag in Rechberghausen statt. Als Zeichen der Gemeinschaft und Kameradschaft wurde 1989 im Rahmen eines Gottesdienstes feierlich die neue Feuerwehrfahne geweiht.
Im selben Jahr stellte die Feuerwehr einen Mannschaftstransportwagen (MTW) in Dienst, um flexibler auf Einsätze reagieren und die Mannschaft effizienter befördern zu können.

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs entstand 1990 eine Städtepartnerschaft mit Schlema in Sachsen.
Erste gegenseitige Besuche, etwa zur Einweihung des Sportplatzes in Lindach, förderten den kameradschaftlichen Austausch.

1991 wurde die Altersabteilung offiziell in die Satzung aufgenommen, um verdienten Feuerwehrleuten nach ihrem aktiven Dienst weiterhin eine Zugehörigkeit zur Wehr zu ermöglichen.
Da immer mehr Funkmeldeempfänger im Einsatz waren, wurde 1992 mit der Demontage der Sirene begonnen.

Das in die Jahre gekommene LF 8 wurde 1995 durch ein modernes LF 8/6 ersetzt.
Das ausgemusterte Fahrzeug wurde im Rahmen einer feierlichen Übergabe der Partnerfeuerwehr in Wildbach (Bad Schlema) überreicht.

Aufgrund wachsender Aufgaben und Platzmangels war das bestehende Feuerwehrmagazin nicht mehr ausreichend.
1998 wurde daher die Bahnhofstraße 8 als neuer Standort ausgewählt und im Bebauungsplan „Feuerwehrgerätehaus Bahnhofstr.“ festgeschrieben.

1999-2001

Am 3. November 1999 erfolgte der Spatenstich für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses, bereits sechs Monate später konnte Richtfest gefeiert werden.

Die Gemeinde investierte rund 3,5 Millionen Mark, um ein zukunftsfähiges Feuerwehrhaus zu errichten, das am 16. Juni 2001 feierlich eingeweiht wurde.

Das neue Gebäude bietet vier Stellplätze. Dank der integrierten Funkstube ist eine direkte Kommunikation mit der Leitstelle möglich.
Mit der erstmals eingerichteten Damenumkleide wurde auch ein Zeichen für Gleichstellung gesetzt.

2006-2007

Nach längerer Planung wurde am 14. Juli 2006 die Jugendfeuerwehr Rechberghausen um Jugendfeuerwehrwart Thomas Lechleitner offiziell gegründet.
Bereits im September standen 28 motivierte Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren im Hof des Gerätehauses bereit.


2007 wurde ein moderner Mannschaftstransportwagen (MTW) in Dienst gestellt. Das Fahrzeug, ein Mercedes-Benz Vito mit einem Ausbau der Firma Benz und 116 PS, ergänzt seitdem die technische Ausstattung der Feuerwehr Rechberghausen und ermöglicht flexible Transportlösungen bei Einsätzen und Veranstaltungen.

2011-2014

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2011 nahm die Feuerwehr Rechberghausen erstmals seit 25 Jahren wieder am Leistungsabzeichen in Bronze teil.

2012 führte die Feuerwehr Rechberghausen eine modernere Einsatzkleidung ein. Die neuen Brandschutzjacken und -hosen bieten besseren Schutz bei Hitzeeinwirkung und ermöglichen sicheres Arbeiten näher am Brandherd.
Ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit der Einsatzkräfte.

Das ehemalige KLF ist seit 2014 wieder fahrbereit. Nach erfolgreicher TÜV-Abnahme und erteilter Oldtimerzulassung kommt es bei Oldtimertreffen regelmäßig zum Einsatz. Das Fahrzeug wurde in den letzten acht Jahren komplett aufbereitet. Die aufwendige Restaurierung wurde maßgeblich von Dieter Renz begleitet.
Zu Ehren seines Engagements wird das Fahrzeug seitdem liebevoll „s’Dieterle“ genannt.

2015-2016

Im Jahr 2015 stellte sich eine Gruppe der Feuerwehr Rechberghausen erfolgreich der Leistungsprüfung in Bronze.

Ebenfalls 2015 wurde die offizielle Nachbarschaftshilfe mit der Feuerwehr Birenbach ins Leben gerufen. Aus der engen Zusammenarbeit bei Einsätzen und Übungen entwickelten sich schnell auch kameradschaftliche Verbindungen. Besonders die Jugendfeuerwehren beider Orte stärken durch gemeinsame 24-Stunden-Übungen regelmäßig ihren Zusammenhalt.

2016 übernahm Marc Rummel die Leitung der Jugendfeuerwehr als Jugendfeuerwehrwart.

Zudem wurde die Ausgehuniform erneuert – auf Grundlage der Verwaltungsvorschrift 10/2013, die eine Anpassung an heutige Standards vorsieht.

2017-2019

2017 wurde das neue Löschfahrzeug LF 10 auf Mercedes-Benz Atego-Basis mit Lentner-Aufbau im Rahmen eines Tag der offenen Tür offiziell in Dienst gestellt. Es ersetzt ein älteres Fahrzeug und erweitert die Einsatzmöglichkeiten der Wehr mit moderner Technik und verbesserter Ausrüstung.

2018 ergänzt ein Feuerwehranhänger auf einem Fahrgestell der Firma Humbaur die Ausrüstung der Wehr. Der Anhänger dient dem flexiblen Transport zusätzlicher Rollwägen – je nach Einsatzstichwort können etwa Module für Atemschutz, Wasserförderung aus offenem Gewässer oder über lange Wegstrecken verladen werden. So kann die Feuerwehr Rechberghausen gezielt und effektiv auf unterschiedliche Einsatzlagen reagieren.

Aufgrund der wachsenden Nachfrage wurde am 31. Dezember 2019 eine Kindergruppe ins Leben gerufen. Kindern im Alter von 6 bis 9 Jahren wird dort spielerisch das Thema Feuerwehr nähergebracht.

2020-2022

Im Jahr 2020 beschaffte die Feuerwehr Rechberghausen neue Tagesdienstuniformen, die ebenfalls Bestandteil der „Verwaltungsvorschrift 10/2013 Feuerwehr“ sind. Sie sorgen bei Arbeitsdiensten und weniger formellen Anlässen für ein einheitliches und professionelles Auftreten.

2022 folgte die Einführung neuer Einsatzkleidung nach aktueller Norm. Die neue Farbe „gold“ verbessert die Sichtbarkeit im Straßenverkehr und erleichtert das Erkennen von Verschmutzungen oder Kontaminationen, ein wichtiger Schritt in Richtung moderner Einsatzhygiene und zur Vorbeugung von Gesundheitsrisiken wie dem „Feuerwehr-Krebs“.

2023 erfolgte die Umstellung vom analogen auf den digitalen Funk.
Die neue Technik verbessert nicht nur die Verbindungsqualität, sondern bietet auch einen besseren Schutz sensibler Daten.

2024-2025

2024 wurde der bisherige Mannschaftstransportwagen (MTW) zum modernen Mehrzweckfahrzeug (MZF) umgerüstet.
Der hintere Bereich des Fahrzeugs bietet nun nicht mehr nur Platz für Mannschaft oder Material, sondern wurde so ausgestattet, dass auch Einsätze koordiniert und organisatorische Aufgaben direkt vor Ort übernommen werden können.

2025 feiert die Feuerwehr Rechberghausen ihr 150 Jubiläum mit einem Festakt am 31.05.2025 im Haug-Erkinger-Festsaal.